Islamische Gemeinschaft: Neuauflage von „Emissionsfreie Woche – umweltbewusst zur Moschee“

Europaweit in hunderten Moscheegemeinden läutet die Islamische Gemeinschaft Millî Görüş vom 16. bis zum 22. September 2024 die zweite Runde des Projekts „Emissionsfreie Woche – umweltbewusst zur Moschee“ ein. Alle sind aufgerufen, den Weg zur Moschee möglichst emissionsfrei zurückzulegen: zu Fuß, mit dem Fahrrad, mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder in privaten Fahrgemeinschaften.

„Die Resonanz auf die Initiative ‚Emissionsfreie Woche – umweltbewusst zur Moschee‘ im September 2023 war positiv und sehr erfreulich. Deshalb stand schon früh fest, dass wir diese Initiative auch 2024 starten werden. Mehr als Hunderttausend Frauen, Männer und Kinder besuchen an Freitagen alleine in Deutschland Moscheen der Islamischen Gemeinschaft. Sie sollen auf dem Weg zur Moschee einen Klimabeitrag leisten, indem sie die Strecke nicht mit dem eigenen Pkw, sondern zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurücklegen“, erklärt Ali Mete, Generalsekretär der Islamischen Gemeinschaft.

Im Islam sind Musliminnen und Muslime angehalten, sparsam mit Ressourcen umzugehen und Schäden von der Natur abzuwenden. Der Islam gibt zudem vor, Schaden von Menschen abzuwenden. „Gerade im Hinblick auf den Klimawandel müssen wir umdenken. Wir stehen in der Pflicht, unser Leben, unsere Gewohnheiten kritisch in den Blick zu nehmen. Emissionen tragen mit zum Klimawandel bei – und so auch dazu, dass in anderen Erdteilen Menschen aufgrund von Dürren, Überschwemmungen und anderen Naturkatastrophen ihre Heimat verlassen müssen.“

Im Rahmen der Initiative „Emissionsfreie Woche – umweltbewusst zur Moschee“ werden Moscheen für mehr Umweltbewusstsein im Alltag werben. Das Thema wird auch Gegenstand in Freitagspredigten und im Islamunterricht der Kinder sein. Außerdem werden Moscheegemeinden angehalten und dabei unterstützt, Ladesäulen für E-Fahrzeuge und E-Scooter bereitzustellen sowie durch Aktionstage und gezielte Ansprachen das Thema wiederholt in Erinnerung zu rufen. Bekanntgemacht wird die Aktion mit Plakaten, Motivations- und Informationsvideos sowie Social-Media-Posts im Netz.

„Uns ist bewusst, dass viele Menschen derzeit andere Sorgen haben, beängstigt sind aufgrund von Kriegen oder dem Erstarken des Rechtsextremismus. Doch gerade in solchen Zeiten sollte man das Thema Umwelt nicht aus den Augen verlieren. Das Problem duldet keine Auszeit, sondern muss immer präsent sein. Rückmeldungen aus dem vergangenen Jahr zeigen, viele Menschen haben im Rahmen dieser Initiative ihren Sinn für eine umweltbewusstere Alltagsgestaltung gestärkt. Manche haben im Anschluss an dieses Projekt auch den Weg zur Arbeit umgestaltet, fahren mehr Zweirad oder bilden Fahrgemeinschaften. Das entlastet nicht nur die Umwelt, sondern stärkt auch das persönliche Wohlbefinden. Sowohl die zusätzliche Bewegung als auch gesellige Fahrten mit anderen tragen dazu bei“, erklärt IGMG-Generalsekretär Ali Mete weiter.

Die Islamische Gemeinschaft arbeitet beständig an Ideen und Lösungen für mehr Umweltbewusstsein in Moscheen. In Planung sind oder bereits durchgeführt wurden etwa die Erstellung eines Ratgebers für Moscheegemeinden, der Anbau von Grünflächen auf Gemeindegrundstücken, die Installation von wassersparenden Filtern in Sanitäreinrichtungen bis hin zu emissionsarmen Neubauten oder Modernisierung älterer Heizanlagen in Moscheen. 

Info: Die Islamische Gemeinschaft Millî Görüş ist eine Religionsgemeinschaft mit Hauptsitz in Köln. Ihr gehören in Deutschland mehr als 400 Moscheegemeinden an, weltweit sind es rund 700 verteilt auf fünf Kontinenten. Die Islamische Gemeinschaft gewährleistet Musliminnen und Muslime die religiöse Grundversorgung. Dazu gehören: Unterhaltung von Moscheen, Pilgerfahrten (Hadsch) nach Mekka, Opfertierkampagnen zum Kurbanfest, die Verteilung von Spenden an Bedürftige sowie zahlreiche weitere Angebote im Bereich der Bildung und Beratung bei theologischen Fragen.

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