Verehrte Muslime!
Die Moschee ist der Ort, an dem wir Muslime unsere gemeinsamen Ibadâs verrichten, der Ort, an dem unsere Religion gelehrt und gelernt, gelebt und belebt wird. Und nicht nur das. Seit der ersten Moschee, also der Masdschid an-Nabawî, hat die Moschee einen festen Platz im Zentrum des muslimischen Lebens. In Moscheen lernt man das gute Benehmen und den richtigen Umgang mit seinen Mitmenschen. Hier werden Hochzeiten gefeiert, aber auch Trauerzeremonien abgehalten. Man teilt die Freude und das Leid als ganze Gemeinschaft.
Liebe Geschwister!
Unser Prophet Muhammad ﷺ war der erste Lehrer in der ersten Moschee in Medina. Mit ihm wurde die Moschee, bis heute, zum Ort der Gelehrsamkeit und Gemeinschaft. Hier werden alle Angelegenheiten besprochen, die Muslime betreffen. In der Geschichte der Moschee, waren die Märkte und Bazare meist vor der Moschee. Unser Prophet ﷺ empfing seine Gäste in der Moschee. Damals galt die Moschee auch als Anlaufstelle, wenn man nach Lösungen in zwischenmenschliche Konflikten gesucht hat. Auch Reisende aus fernen Länder empfing der Gesandte Allahs ﷺ in der Moschee, führte dort Gespräche und erkläret ihnen den Islam.
Verehrte Muslime!
In der Moschee wird das fünfmalige Gebet innerhalb der Gemeinschaft verrichtet. Gleichzeitig kommt sie auch sozialen Bedürfnissen der einzelnen Mitglieder nach. Doch in der Moschee wird nicht nur die Religion gelehrt und gelernt; sie dient auch als allgemeines Bildungszentrum. Vor allem unsere Moscheen in Europa sind ein Beispiel für diese ursprüngliche Funktion der Moschee.
Im Koran heißt es: „Wahrlich, der allein vermag die Erhaltung der Moscheen Allahs vorzunehmen, der an Allah und an den Jüngsten Tag glaubt und das Gebet verrichtet und die Zakat entrichtet und keinen außer Allah fürchtet.“[1] Nun stellt sich für uns die Frage, ob diese Beschreibung auf uns zutrifft oder nicht. Wenn nicht, sollten uns darum bemühen.
Liebe Geschwister!
Der Gesandte Allahs ﷺ sagte: „Demjenigen, der einen Masdschid für Allah (für Allahs Wohlgefallen) erbaut, dem erbaut Allah im Jenseits ein Schloss, das ihm ähnlich ist.“[2]
Diese Aussage allein im physischen Sinn zu verstehen, wäre zu kurz gedacht. Denn ein Gebetsort erfüllt erst seinen Zweck, wenn darin gebetet wird, es Vorträge und Seminare gibt, Frauen, Männer und Kinder anwesend sind, es dort Bildung, Austausch und Gäste gibt. Daher liegt es in unserer Verantwortung, die Gebetsorte zu beleben, physisch und psychisch.
Verehrte Muslime!
Seit 25 Jahren öffnen die Moscheen in Deutschland, jährlich zum 3. Oktober, ihre Türen. Am kommenden Sonntag werden deutschlandweit etwa 1000 Moscheen ihre Türen und Herzen für ihre Gäste öffnen. Das Motto lautet: 25 Jahre TOM – Moscheen gestern und heute.
Der Tag der offenen Moschee gehört inzwischen zu unserem festen Programm. Er ist zu einer Tradition geworden, die wir in bester Weise nutzen sollten, um unsere Religion und unser religiöses Leben sichtbarer zu machen.
Möge Allah uns zu jenen gehören lassen, die den Islam bestmöglich leben und vorstellen. Âmîn.
[1] Sure Tawba, 9:18
[2] Muslim, Zuhd, Hadith Nr. 7471
Hutba-Was bedeutet die Moschee für uns?
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