„Wir können auf Unmenschlichkeit nicht mit der Abschaffung von Menschenrechten reagieren“, erklärt Bekir Altaş, Generalsekretär der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG). Anlass sind flüchtlingspolitische Forderungen nach Würzburg. Bekir Altaş weiter:
„Das, was in Würzburg geschehen ist, versetzt uns in tiefe Trauer, macht uns fassungslos. Umso wichtiger ist es, daraus Lehren zu ziehen und Antworten zu finden auf drängende Fragen: Warum wurde der geistige Zustand des Täters nicht rechtzeitig richtig eingeschätzt? Warum wurden keine Maßnahmen ergriffen?
Nicht geeignet sind jedoch politische Forderungen im Hinblick auf die Flüchtlingspolitik, wie sie teilweise gestellt werden. Wir können und dürfen auf Unmenschlichkeit nicht mit der Aushöhlung und Abschaffung von Menschenrechten reagieren. Ebenso ist es keine Hilfe, aus dieser Tat ganze Minderheitengruppen unter Pauschalverdacht zu stellen.
Es gilt, Lehren aus Würzburg zu ziehen. Dazu ist umfassende Aufklärung der Hintergründe erforderlich. Erst wenn wir wissen, was den Täter getrieben hat, was seine Motive waren, können wir daraus lernen, Ursachen beheben und Maßnahmen für die Zukunft ergreifen. So lange gilt es Ruhe zu bewahren und den Opfern und ihren Hinterbliebenen beizustehen.
Deutschland hat Großes geleistet durch die Aufnahme schutzbedürftiger Menschen. Die Erfahrung bisher zeigt, dass sich jeder Pauschalverdacht verbietet. Was unsere Gesellschaft stark macht, ist der Zusammenhalt. Wer Würzburg instrumentalisiert, spielt Menschen gegeneinander aus und schwächt die Gesamtgesellschaft. Nicht mit uns.“
Der Beitrag Aus Würzburg Lehren ziehen – nicht instrumentalisieren! erschien zuerst auf Islamische Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG).