Der Wert der Gemeinschaftsgebete

Verehrte Muslime!

In der heutigen Hutba geht es um das Gebet. Das Gebet ist die Himmelsreise des Gläubigen und eine Säule unseres Glaubens. Es ist das erste, wonach wir im Jenseits befragt werden. Mit ihm werden alle Menschen zur Rettung und zu Allah gerufen. Durch das Gebet erwachen unsere Seelen und finden Frieden. Im Koran heißt es: „Trag vor, was dir von der Schrift offenbart wurde, und verrichte das Gebet. Wahrlich, das Gebet verbietet das Schändliche und Verwerfliche. Und Allahs zu gedenken, ist gewiss größer. Allah weiß wohl, was ihr macht.“

Liebe Geschwister!

Wenn das Gebet bewusst, d. h. mit Huschu verrichtet wird, dann hindert es den Betenden von schlechten Dingen und einem schlechten Charakter. „Wehe den Betenden, die auf ihr Gebet nicht achten.“, heißt es im Koran. Das Gebet soll den Charakter schöner machen. Wer betet, soll sich von Unrecht und Lügen abwenden, niemanden anlügen und schlechtreden. Wer aufrichtig betet, soll sich nicht von Bedürftigen abwenden und den Kontakt zu seinen muslimischen Geschwistern, seinen Nachbarn und Verwandten nicht abbrechen. Wer betet, hat die beste Ibâda verrichtet. Ein weiterer Vorteil ist, dass der Tag durch das Gebet strukturiert und die Bindung zu Allah gestärkt wird. 

Verehrte Muslime!

Unser Prophet (s) sagte: „Das Gebet, das in Gemeinschaft verrichtet wird, ist 27-mal besser als das Gebet, das alleine verrichtet wird.“ Hierin stecken viele Weisheiten. Das Gebet stärkt das Band der Geschwisterlichkeit, bringt unsere Herzen zusammen und mehrt die Liebe unter uns. Wir können unsere Sorgen und Nöte mit unseren Mitmenschen teilen. All diese Dinge bewirken, dass wir uns erleichterter fühlen. Im Gebet kommen wir in all unserer Vielfalt zusammen. Ungeachtet von Abstammung, Sprache, Hautfarbe oder sozialem Status versammeln wir uns, um uns gemeinsam Allah zuzuwenden. 

Liebe Geschwister!

Das Gebet sorgt für ein Gleichgewicht im Leben. Deshalb sollte ihm nichts und niemand im Wege stehen – vor allem nicht die sozialen Medien. Wenn wir uns schon nicht die Zeit nehmen können, um die fünf Gebete in der Gemeinschaft zu verrichten, dann lasst uns zumindest das Morgen- und Nachtgebet gemeinsam verrichten. Und vergessen wir nicht, an den Versammlungen zum Morgengebet teilzunehmen. 

Beenden wir die Hutba mit einer frohen Botschaft unseres Propheten (s): „Wer das Nachtgebet in der Gemeinschaft verrichtet, erhält Lohn, als hätte er die Hälfte der Nacht im Gebet verbracht. Und wer auch das Morgengebet in der Gemeinschaft verrichtet, erhält Lohn, als hätte er die ganze Nacht im Gebet verbracht.“

Möge unser Freitag gesegnet sein. Möge Allahs Barmherzigkeit und Segen über uns sein und möge uns das Gebet niemals verlassen. Âmîn!

1 Sure Ankabût, 29:45

2 Sure Mâûn, 107:4-5

3 Buhârî, Azân, 30 

4 Muslim, Masadschid, 260, 1, 454 

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