Verehrte Muslime!
Allah, der Erhabene, beschreibt die Gläubigen im Koran als solche, die „ihren Anstand bewahren“.[1]
„Iffa” bedeutet Scham, Anstand und respektvolles Verhalten. Es bedeutet, sich von verbotenen Dingen fernzuhalten. Dazu gehören Handlung, die haram sind, in Wort und Tat, sein zulassen, und nach Werten zu leben, die zu einem guten Charakter gehören. Muslimische Gelehrte beschrieben Iffa als anständiges Verhalten, sei es beim Essen, Trinken oder im Eheleben. Es bedeutet seine menschlichen Bedürfnisse so zu stillen, dass Allah damit zufrieden ist. Der Islam erfordert von uns, unseren Nafs und seine Begierden in Ketten zu legen.
Liebe Geschwister!
Allah offenbarte uns den Islam, um uns ein glückliches und friedliches Leben zu ermöglichen. Anstand gehört dazu und gilt sowohl für Männer als auch für Frauen. Im Koran heißt es: „Sage den gläubigen Männern, dass sie ihre Blicke senken und ihren Anstand wahren sollen. Das macht sie anständiger. Siehe, Allah kennt ihr Tun.“[2] Ein Gläubiger, der an Allah, den Propheten und den Jüngsten Tag aufrichtig glaubt, muss sich vor unanständigem Verhalten schützen. Dazu gehört das gute Miteinander in der Gesellschaft. Mann und Frau wird empfohlen, höflich zu sein. Dazu gehört auch eine gewisse Ernsthaftigkeit. Im Koran heißt es diesbezüglich: „Wer aber etwas darüber hinaus begehrt (und außer seiner Frau sich, wem nähern möchte), gehört zu den (maßlosen) Übertretern.“[3]
Verehrte Muslime!
So wie wir unsere eigene Würde und Grenzen schützen, so ist es unsere Pflicht, die Würde unserer Mitgeschwister gleichermaßen zu achten und zu respektieren. In einem Koranvers heißt es: „Diejenigen, die über anständige Frauen lästern, sind gewiss im Diesseits und im Jenseits verflucht und empfangen gewaltige Strafe.“[4] Die Verleumdung anständiger und ehrenhafter Geschwister gilt als eine große Sünde. In diesem Sinne hat jeder Muslim die Aufgabe, die Würde aller Menschen zu achten.
Liebe Geschwister!
Wir sollten unseren Kindern das Leben des Propheten Yûsuf (a) erzählen. Als er einer Sünde gegenüberstand, betete er zu Allah, indem er sagte: „Mein Herr! Das Gefängnis ist mir lieber als das, wozu sie mich auffordern. Doch wenn du nicht ihre Fallen von mir abwendest, gebe ich ihnen vielleicht nach und bin ein Unwissender.“[5] Er bevorzugte das Gefängnis, anstatt eine Sünde zu begehen.
Mögen wir zu jenen gehören, die wie der Prophet Yûsuf (a) ihren Anstand wahren und schützen.
Wir beenden unsere Hutba mit dem Duâ unseres Propheten (s): „O Allah! Ich bitte dich um Rechtleitung, Takwâ, Anstand und Reichtum.“[6] Âmîn.
[1] Sure Muminûn, 23:5
[2] Sure Nûr, 24:30
[3] Sure Maâridsch, 70:31
[4] Sure Nûr, 24:23-24
[5] Sure Nûr, 24:23-24
[6] Muslim, Zikir, 72
Hutba-Nowegisch