Kurz vor Ramadan

Verehrte Muslime!

Während die Monate Radschab und Schabân vorüberziehen, erleben wir eine unbeschreibliche Vorfreude auf den Ramadan. Über diesen besonderen heißt es im Koran: „Es ist der Monat Ramadan, in welchem der Koran als Rechtleitung für die Menschen, als Beweis und als Maßstab zur Unterscheidung von Wahrheit und Irrtum herabgesandt wurde. Wer von euch in diesem Monat zugegen ist, soll während seines Verlaufs fasten.“[1]

In der 27. Nacht des Monats Ramadan im Jahre 610 begann die Herabsendung des Korans. Allah erschuf uns aus dem Nichts und fragt im Koran, ob der Mensch etwa glaubt, nach der Erschaffung im Stich gelassen zu werden. Ganz sicher nicht, unser Schöpfer zeigt uns durch den Koran und die Sunna des Propheten (s), wie wir unser Leben sinnvoll gestalten können.

Liebe Geschwister!

Der Ramadan ist ein Monat, in dem wir den Gipfel unserer Ergebenheit erreichen. Das Fasten darin ist eine Art Fortbildung, bei der wir Geduld, Willenskraft und Barmherzigkeit lernen. Wir können das Fasten als einen Hafen ansehen, der uns Schutz bietet vor den Gelüsten und Neigungen des Nafs. Im Koran heißt es: „O ihr, die ihr glaubt! euch ist das Fasten vorgeschrieben, wie es den Menschen vor euch vorgeschrieben war; vielleicht werdet ihr gottesfürchtig.“[2] Das Fasten soll uns vor Übel und Sünden schützen. Unser geliebter Prophet (s) sagte eindeutig: „Das Fasten ist ein Schutzschild. Wer von euch fastet, soll nichts Schlechtes sprechen und nicht streiten. Wenn jemand ihn beleidigen oder angreifen sollte, soll er sagen: ‚Ich faste’.“[3]

Verehrte Muslime!

Es gibt viele Dinge, die wir über den Monat Ramadan sagen können. Unser ehrenwerter Prophet (s) sagte: „Der Monat Ramadan ist zu euch gekommen. Er ist ein segensreicher Monat, in dem Allah euch das Fasten zur Pflicht gemacht hat. In ihm werden die Tore des Paradieses geöffnet, die Tore der Hölle geschlossen und die Teufel gefesselt.“[4] Wir nahen uns also einer Zeit, in der wir uns mehr mit Ibâdâs beschäftigen sollten, etwa die Zakat-Abgabe, das Tarâwîh-Gebet, die Mukâbala. Aber vor allem ist der Ramadan eine Zeit der inneren Reinigung und Harmonie.

Liebe Geschwister!

Der Ramadan ist der Monat des Korans. Daher sollten wir uns bemühen, ihn vermehrt zu lesen, zu besser zu verstehen und umzusetzen. Wer die Möglichkeit hat, sollte an den Mukâbala-Sitzungen in den Moscheen teilnehmen, und möglichst auch die Bedeutung und einen Tafsîr lesen.  Der Koran ist das Wort Allahs. Ihn zu lesen bedeutet, mit Allah in Kontakt zu treten. Dieses innige Gespräch mit unserem Schöpfer wird uns besonders dabei helfen, den Stress und die Herausforderungen des Alltags zu meistern und zu bewältigen.

Lasst uns also kurz innehalten, uns und unseren Zustand hinterfragen und uns die koranische Frage stellen: „Wohin nur wollt ihr gehen?“[5] Bemühen wir uns darum, Allah auf eine Art und Weise ergeben zu sein, die ihm gebührt.  Mögen wir zu jenen gehören, die den segensreichen Ramadan wertschätzen und sich vornehmen, sich zu verändern. Âmîn!

[1] Sure Bakara, 2:185

[2] Sure Bakara, 2:183

[3] Buhârî, Savm, 9

[4] Nasâî, Siyâm, 5

[5] Sure Takwîr, 81:26

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