Die soziale Identität des Muslims

Verehrte Muslime!

Allah hat den Menschen mit besonderen Fähigkeiten ausgezeichnet. Er verfügt über Verstand und Willen. Im Koran wird der Mensch als „Aschraf al-Mahlukât“ bezeichnet, also der Ehrenwerteste aller Geschöpfe. Zudem ist er ein soziales Wesen, das von Klein auf, ein Leben lang, mit anderen Menschen interagiert. Er wird in eine Familie hineingeboren und je älter er wird, kommen immer mehr soziale Kontakte und Beziehungen dazu. Alle Beziehungen in denen er steht – also als Kind, als Geschwisterkind, Enkel, Nachbar, Schulfreund oder Gemeindemitglied – formen seine soziale Identität. Die soziale Identität ist die Summe verschiedener Merkmale wie Alter, Glaube, Geschlecht und Status. Sie besteht aus der Gesamtheit der verschiedenen Rollen, die dieser Mensch übernimmt.

Liebe Geschwister!

Die wichtigste Beziehung, die der Muslim führt, ist die Beziehung zu seinem Schöpfer. Seine innere Haltung ist:  Sprich: ‚Siehe, mein Gebet, meine Ibâdas, mein Leben und mein Tod gehören Allah, dem Herrn der Welten.“[1] Die Beziehung zu Allah formt und prägt alle anderen Beziehungen.

Verehrte Muslime!

Jeder Muslim ist bemüht, die Werte, die uns unsere Religion vermittelt, aktiv zu leben. Einer dieser Werte ist das islamische Prinzip „Respekt dem Schöpfer, Barmherzigkeit der Schöpfung“. Das gilt für den Umgang mit allen

Menschen, Tieren und anderen Lebewesen. Unser geliebter Prophet ﷺ sagte: „Ein Gläubiger ist ein umgänglicher Mensch. Jemand, der mit den Menschen keine Freundschaft schließt und mit dem man sich nicht anfreunden kann, ist kein gütiger Mensch.“[2] Einen guten Umgang mit anderen zu pflegen ist eine Selbstverständlichkeit. Auch Wohltätigkeit und Gastfreundschaft sind zwei schöne Tugenden, die Muslime seit Jahrhunderten ausleben und an die nächsten Generationen weitergegeben.  

Liebe Geschwister!

Allah, der Erhabene, beschreibt den Muslim im Koran als die, „die auf ihren Herrn hören und das Gebet verrichten und deren Angelegenheiten (eine Sache) gegenseitiger Beratung ist und die von dem, womit wir sie versorgten, spenden.“[3] In diesem Sinne sollten wir bedürftige und in Not geratene Menschen unterstützen.

Verehrte Muslime!

In diesen Tagen leiden unzählige Menschen in Marokko und Libyen an den Folgen des erschreckenden Erdbebens und der Überflutungen. Viele haben ihre Familien und ihr Zuhause verloren. Möge Allah den Verstorbenen gnädig sein und uns ermöglichen den Hinterbliebenen auf die bestmögliche Weise zu helfen. Unsere Hilfsorganisation Hasene International ist vor Ort. Spendet, damit den Menschen vor Ort geholfen werden kann. Möge Allah unsere Geschwister in Marokko, Libyen und überall auf der Welt mit Geduld und Standhaftigkeit segnen. Âmîn!

 

[1] Sure An’âm, 6:162

[2] Ahmad Ibn Hanbal, II, 400

[3] Sure Schûrâ, 42:38

 

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