„Der Kampf gegen Kinderarmut ist keine Frage der Herkunft oder des Passes, sondern eine gesellschaftliche Zukunftsfrage. Die Islamische Gemeinschaft appelliert an die Politik, Verantwortung zu übernehmen“, erklärt Ali Mete, Generalsekretär der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG). Anlass ist die Debatte um die geplante Kindergrundsicherung. Ali Mete weiter:
„Die islamische Gemeinschaft ist irritiert über die anhaltende Debatte um Kindergrundsicherung. In einer der reichsten Volkswirtschaften der Welt sollte es eigentlich außer Frage stehen, Kinder nicht zurückzulassen und sie bestmöglich zu fördern. Mit der Grundsicherung hätten Kinder, die sich gleichberechtigte Teilhabe nicht leisten können, eine faire Chance. Das ist nicht nur ein ökonomisches, sondern auch ein moralisches Gebot vorausschauender Politik.
Dass diese Debatte unnötig und zum Teil faktenverzerrend auch noch ethnisiert wird, besorgt zusätzlich. Die Sicherstellung des Grundbedarfs von Kindern ist keine Frage der Herkunft oder des Passes, sondern eine gesellschaftliche Zukunftsfrage, die Menschen mit unterschiedlichsten Biografien betrifft. Im Kern geht es um die Frage, ob Erfolg und soziale Herkunft entkoppelt werden sollen oder nicht.
Die Islamische Gemeinschaft appelliert an die Politik, dieses Zukunftsthema nicht dem Populismus und politischen Machtspielen zu opfern, sondern mit Weitsicht und Entschlossenheit zu handeln. Alle Kinder sind Teil unserer Gesellschaft und verdienen eine faire Chance. Jedes Kind, das zurückbleibt, ist eines zu viel und belastet uns nicht nur moralisch.“