Islamische Gemeinschaft: Religionsmonitor bestätigt Beobachtungen während der Pandemie

„Für die überwiegende Anzahl der Musliminnen und Muslime war die Rolle ihrer Religion bei der Bewältigung der Corona-Pandemie hilfreich. Das deckt sich mit unseren Beobachtungen während der Corona-Pandemie“, erklärt Ali Mete, Generalsekretär der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG), anlässlich des am 2. März veröffentlichten „Religionsmonitors 2023“ der Bertelsmann-Stiftung. Ali Mete weiter:

„Die Ergebnisse des Religionsmonitors decken sich mit unseren Beobachtungen: Die überwiegende Mehrheit der Musliminnen und Muslime empfanden ihre Religion als hilfreich bei der Bewältigung der Corona-Pandemie. In diesem Punkt heben sich Musliminnen und Muslime vom Durchschnitt der nichtmuslimischen Bevölkerung deutlich ab.

Wie aus dem Religionsmonitor außerdem hervorgeht, fanden Musliminnen und Muslime bei der Suche nach dem Sinn des Lebens im Islam deutlich öfter Orientierung als der nichtmuslimische Teil der Befragten. Dies hat sich bereits bei der hohen Nachfrage nach neuen, digitalen Angeboten der Islamischen Gemeinschaft während der Pandemie abgezeichnet. Diese Angebote wurden so gut angenommen, dass die Islamische Gemeinschaft entschieden hat, sie unbefristet fortzuführen – so etwa ein YouTube-Channel mit religiösen, gesellschaftlichen und informativen Inhalten.

Ein weiterer zentraler und wichtiger Befund aus dem Religionsmonitor ist, dass das Vertrauen in die Kompetenz der Religion zur Krisenbewältigung das Vertrauen in Wissenschaft, Gesundheitssystem oder Politik nicht ausschließt – religionsübergreifend. Auch dieser Aspekt deckt sich mit unseren Erfahrungen in den Pandemie-Jahren. Sämtliche Empfehlungen aus Wissenschaft und Politik während der Lockdown-Zeit sowie der stufenweisen Lockerung wurden in den Gemeinden der Islamischen Gemeinschaft äußerst verantwortungsvoll angenommen und umgesetzt. Gleichzeitig haben sich sehr viele Gemeindemitglieder ehrenamtlich an einem der zahlreichen Pandemie-Projekte der Islamischen Gemeinschaft engagiert – beispielsweise bei der Nachbarschaftshilfe.

Interessant ist zudem, dass etwa ein Vierteil der Musliminnen und Muslime trotz zeitweiser geschlossener Moscheen häufiger gebetet haben. Das ließ sich insbesondere nach den ersten Lockerungen beobachten, als Musliminnen und Muslime trotz Maskenpflicht und Hygieneregeln in die Moscheen kamen oder sich an einem der Freitagsgebete unter freiem Himmel versammelten. Dieser Trend lässt sich für die Zeit nach der Pandemie beobachten.

Die Islamische Gemeinschaft wird die Befunde aus dem Religionsmonitor weiter intensiv auswerten und mit ihren Erfahrungen abgleichen. Wichtig wird es sein, daraus neue Erkenntnisse zu gewinnen und diese in künftige Projekte mit einfließen zu lassen.“

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