„Moscheegemeinden bieten Geflüchteten aus der Ukraine Unterkunft und leisten einen unschätzbaren Beitrag in dieser Notsituation. Gleichzeitig dürfen wir die Not von Schutzsuchenden an den südlichen EU-Grenzen nicht aus den Augen verlieren“, mahnt Bekir Altaş, Generalsekretär der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG). Bekir Altaş weiter:
„Berliner Moscheegemeinden helfen Geflüchteten aus der Ukraine. Sie unterstützen die Schutzsuchenden als Wegweiser, mit Spenden und mit Unterkünften. Die Spandauer Moscheegemeinde etwa hat ihre Gemeinschaftsräume umfunktioniert und bietet Geflüchteten eine Unterkunft. Bisher wurden zwei Familien aufgenommen, die ursprünglich aus Afghanistan stammen.
Unter den Geflüchteten aus der Ukraine befinden sich zahlreiche Musliminnen und Muslime – Ukrainerinnen und Ukrainer, Personen, die aus anderen Erdteilen stammen und dort arbeiten oder studieren. Sie benötigen Unterstützung und eine helfende Hand. Dass flüchtende Musliminnen und Muslime in einer Moschee unterkommen können, ist für die Menschen eine riesige Erleichterung. Ich danke allen Moscheegemeinden, die diese Hilfe anbieten für ihre tatkräftige Unterstützung. Sie leisten einen unschätzbar wichtigen Beitrag in diesen schwierigen Zeiten und sind ein gutes Vorbild.
Mit der Erstaufnahme endet die Unterstützung aber nicht, sondern geht weiter. Es ist nicht abschätzbar, wie lange der Krieg in der Ukraine noch andauern wird. Mithin ist nicht absehbar, wie lange die Menschen in Deutschland bleiben werden. Es ist gut möglich, dass aus den Geflüchteten irgendwann dauerhaft in Deutschland lebende Bürgerinnen und Bürger werden. Deshalb ist die Bundesregierung aufgefordert, langfristig zu denken und allen in Deutschland ankommenden Menschen die gleichen Zugänge zum Arbeitsmarkt genauso wie zu Sprach- und Integrationskursen zu ermöglichen.
Hilfe darf nicht vom Pass oder von dem Aufenthaltsstatus abhängen. Bei aller Sorge um die jetzt aus der Ukraine flüchtenden Menschen dürfen wir deshalb auch jene nicht aus den Augen verlieren, die an den südlichen EU-Grenzen auf Hilfe und Aufnahme warten. Gleiches gilt für Menschen, die bei der gefährlichen Überfahrt über das Mittelmeer in Not geraten. Es spielt keine Rolle, ob sich Menschen mit der Bahn oder mit Boten auf den Weg machen. Die Europäische Union ist aufgefordert, die jetzt an den Tag gelegte Hilfsbereitschaft beizubehalten und auf alle Schutzsuchenden auszuweiten.“
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